Bundesweit gegen Glücksspielsucht: Starten Spielabhängigkeit bekämpfen
„Bundesweit gegen Glücksspielsucht“ dient als zentrale Plattform im Kampf gegen Glücksspielsucht. Die Landeskoordinierungsstellen Glücksspielsucht betreiben das Angebot. Menschen mit Glücksspielproblemen finden hier kostenfreie, anonyme und unabhängige Unterstützung. Angehörige und Fachkräfte können die Angebote ebenfalls nutzen.
Die erste Landesfachstelle entstand im Jahr 2002. Inzwischen arbeiten Koordinierungsstellen aus allen Bundesländern zusammen. Daraus ergibt sich ein bundesweites Netzwerk für Hilfe und Prävention.
Inhalt
Geschichte und Mission der Organisation
Die erste Landesfachstelle Glücksspielsucht entstand 2002 in Nordrhein-Westfalen. Weitere Bundesländer folgten. Nach und nach entstand ein Netzwerk mit bundesweiter Reichweite. Ziel: Prävention und Hilfe bei Glücksspielsucht. Diese Initiative bündelt die Angebote der Länder. Alle Informationen stehen zentral und öffentlich zur Verfügung.
Landeskoordinierungsstellen arbeiten in jedem Bundesland als Verbindungspunkt zwischen Prävention, Beratung und Forschung. Impulse aus der Praxis fließen direkt in die Arbeit der Landesbehörden. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) bringt zusätzliches Fachwissen. Der Fokus liegt auf Online-Prävention. Auch gesetzliche Maßnahmen stehen im Mittelpunkt.
Laut Glücksspielatlas Deutschland 2023 zeigen rund 0,3 % der Bevölkerung ein pathologisches Spielverhalten. Das entspricht etwa 180.000 Menschen. Weitere 0,7 % — rund 420.000 Personen — spielen problematisch. Die Zahlen machen deutlich: Glücksspiel stellt ein ernstes gesellschaftliches Problem dar. Koordinierte Maßnahmen auf Bundesebene sind dringend notwendig.
Im Mittelpunkt der Organisation steht der Zugang zu kostenloser, anonymer und leicht erreichbarer Hilfe. Betroffene und Angehörige finden Unterstützung. Online-Tests, persönliche Beratung, Selbsthilfegruppen und verständliches Infomaterial bilden das Fundament des Angebots. Fachkräfte erhalten ergänzende Fortbildungen und praktische Leitfäden. So entsteht professionelle Hilfe in allen Regionen Deutschlands.
Zentrale Arbeitsbereiche
Die Organisation „Bundesweit gegen Glücksspielsucht“ engagiert sich in mehreren Schlüsselbereichen, um Glücksspielsucht effektiv zu bekämpfen und Betroffene sowie deren Angehörige zu unterstützen.
Prävention
Früherkennung steht im Zentrum der Arbeit. Ziel ist die Vermeidung von riskantem Spielverhalten. Online-Selbsttests bieten eine erste Einschätzung und fördern das Verständnis für Risiken. Informationsmaterialien erklären die Folgen des Glücksspiels. Sie zeigen Möglichkeiten zur Selbstkontrolle. Öffentlichkeitskampagnen stärken die Sensibilität für das Thema. Medienpräsenz bringt das Problem in die öffentliche Wahrnehmung.
Hilfe für Betroffene
Menschen mit Spielproblemen finden hier konkrete Unterstützung. Anonyme Beratungen am Telefon oder online bieten direkten Zugang zu Fachwissen. Gespräche mit erfahrenen Beratern schaffen Klarheit und Orientierung. Lokale Stellen öffnen Türen für persönliche Hilfe. Vor Ort gibt es Kontakt zu weiteren Angeboten. Selbsthilfegruppen schaffen Raum für Austausch unter Betroffenen. Teilnehmende unterstützen sich gegenseitig. So gelingt schrittweise die Stabilisierung.
Unterstützung für Angehörige
Angehörige von Glücksspielern stehen oft unter starkem Druck. Die Organisation bietet gezielte Beratungsangebote. Diese Angebote fördern den Umgang mit belastenden Situationen. Gleichzeitig helfen sie, psychischen Stress zu reduzieren. In Selbsthilfegruppen treffen Angehörige auf Menschen mit ähnlichen Erfahrungen. Gemeinsam entstehen alltagstaugliche Strategien.
Zusammenarbeit mit Fachkräften
Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen erhalten aktive Unterstützung. Die Organisation organisiert Schulungen und Fortbildungen. Therapeuten, Sozialarbeiter und weitere Berufsgruppen erhalten dort Wissen zum Thema Glücksspielproblematik. Zusätzlich stehen Infomaterialien bereit. Diese Materialien erleichtern die Ansprache von Betroffenen und zeigen Wege zu konkreter Hilfe.
Forschung und Entwicklung
Die Organisation verbessert ihre Angebote laufend. Sie passt diese gezielt an neue Erkenntnisse und Entwicklungen an. Dafür nimmt sie aktiv an wissenschaftlichen Studien und Forschungsprojekten zum Thema Glücksspielsucht teil. Fachleute analysieren die Ergebnisse. Daraus entstehen neue Präventions- und Unterstützungsmaßnahmen. Die Qualität der Hilfe steigt dadurch messbar.
Angebote und Ressourcen
„Bundesweit gegen Glücksspielsucht“ stellt ein breites Hilfsangebot bereit. Es umfasst digitale Tools und persönliche Anlaufstellen. Die Angebote richten sich an Menschen mit Glücksspielproblemen, deren Angehörige und Fachpersonen. Ziel ist konkrete Unterstützung im Umgang mit Spielsucht.
Digitale Hilfen
Für Personen mit Glücksspielproblemen, die (noch) kein persönliches Gespräch führen möchten, existieren digitale Hilfsangebote. Diese unterstützen erste Schritte zur Veränderung des eigenen Spielverhaltens. Zu den verfügbaren digitalen Hilfen zählen:
- PlayOff – DIE App für Glücksspieler. Diese Anwendung begleitet Betroffene bei der Selbstreflexion und hilft, das Spielverhalten zu verändern.
- Online-Selbsthilfe Glücksspiel. Dieses Programm stellt Informationen und Übungen zur Verfügung, die beim Umgang mit Glücksspielsucht unterstützen.
- Leitfäden und Selbsthilfemanuale. PDF-Dokumente wie „In einer Spirale nach oben“ und „Glücksspiele und Spiel Probleme", die praktische Tipps und Strategien zur Veränderung des eigenen Glücksspielverhaltens enthalten.
Angehörige erhalten bei „Bundesweit gegen Glücksspielsucht“ gezielte digitale Hilfe. Das strukturierte Online-Programm EfA unterstützt beim Umgang mit den Belastungen. Es fördert den Aufbau persönlicher Strategien im Alltag mit einem spielabhängigen Familienmitglied.
Unterstützungsprogramme
Neben den digitalen Angeboten bietet „Bundesweit gegen Glücksspielsucht“ gezielte Unterstützungsprogramme. Die Angebote ermöglichen individuelle Begleitung und psychosoziale Hilfe. Sie richten sich an betroffene Personen und deren Angehörige. Ziel ist konkrete Unterstützung im Alltag. Die Unterstützungsprogramme umfassen:
- Online-Beratung erfolgt professionell, kostenlos und auf Wunsch anonym. Ratsuchende erhalten Hilfe per Mail, Chat, Video oder über Messenger wie WhatsApp und Signal.
- Telefon-Beratung ist über die kostenfreie Nummer 0800 1 37 27 00 erreichbar. Fachkräfte geben dort Auskunft und unterstützen bei akuten Anliegen.
- Vor-Ort-Beratung erfolgt durch die Vermittlung an regionale Stellen. Dort finden persönliche Gespräche und weiterführende Betreuung statt.
- Selbsthilfegruppen schaffen Raum für Austausch. Betroffene und Angehörige treffen sich regelmäßig zur gegenseitigen Stärkung.
Alle Programme sind bundesweit zugänglich. Der Zugang erfolgt direkt über die Website von „Bundesweit gegen Glücksspielsucht“.
Informationsmaterialien
„Bundesweit gegen Glücksspielsucht“ informiert über Hilfsangebote und sensibilisiert für die Risiken von Glücksspiel. Die Organisation bietet zahlreiche Informationsmaterialien an. Die Inhalte liegen in mehreren Formaten vor. Auch unterschiedliche Sprachen stehen zur Auswahl. So sprechen die Materialien viele Menschen direkt an. Zu den Informationsmaterialien gehören:
- Videos. Aufklärungsvideos, die über die Gefahren des Glücksspiels informieren und Wege aus der Sucht aufzeigen.
- Broschüren und Anleitungen. Detaillierte Schriftmaterialien, die Informationen über Glücksspielsucht und Hilfsangebote enthalten.
- Mehrsprachige Unterstützung. Materialien und Beratungsangebote stehen in verschiedenen Sprachen bereit. So lassen sich auch Menschen mit unterschiedlichen sprachlichen Hintergründen erreichen.
Die Website schlägt Zugang zu diesen Daten vor. Nutzer können sie online abrufen oder direkt bestellen.
Partnerschaften und offizielle Anerkennung
Diese Einrichtung gehört zu einem bundesweiten Netzwerk. Ziel ist die Eindämmung von problematischem Spielverhalten. Die Plattform steht im Austausch mit Behörden. Auch wissenschaftliche Institute und Fachorganisationen sind eingebunden.
Kooperation mit Regierungen und Regulierungsbehörden
Die Landeskoordinierungsstellen Glücksspielsucht bilden das organisatorische Herzstück der Initiative. Grundlage bildet der Glücksspielstaatsvertrag. Die Gesundheitsministerien der Länder fördern Aufklärung und Prävention. Sie bieten professionelle Hilfsangebote an. Ein regelmäßiger Dialog besteht mit der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL). Diese Behörde kontrolliert die legalen Angebote im Bereich Online-Glücksspiel in Deutschland.
Mitgliedschaften in Fachverbänden
Die Organisation gehört zum Fachverband Glücksspielsucht e.V. Dieser Verband agiert bundesweit. Fachkräfte aus Medizin, Psychologie, Recht und Sozialarbeit engagieren sich dort aktiv. Beratungsstellen, Reha-Kliniken, Selbsthilfegruppen und Suchttherapeuten machen ebenfalls mit. Der Fachverband hat direkten Kontakt zur Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).
Wissenschaftliche Zusammenarbeit
Diese Initiative nimmt aktiv an wissenschaftlichen Untersuchungen und Forschungsarbeiten teil. Thematisch stehen problematisches Spielverhalten und Glücksspielsucht im Fokus. Ergebnisse aus diesen Projekten fließen direkt in Präventionskonzepte ein. Auch die Entwicklung konkreter Hilfsangebote profitiert davon. Die Maßnahmen gewinnen dadurch an Wirksamkeit. Gleichzeitig sprechen die Angebote gezielt mehr Menschen an. Laufende Erhebungen liefern regelmäßig aktuelle Zahlen zum Glücksspielverhalten in Deutschland.
Zielgruppen
Die Plattform „Bundesweit gegen Glücksspielsucht“ hilft Menschen mit problematischem Spielverhalten. Auch Angehörige und Fachkräfte finden dort passende Angebote. Alter, Wohnort oder sozialer Hintergrund spielen keine Rolle. Die Hilfe bleibt kostenlos, anonym, leicht erreichbar — und gilt für ganz Deutschland. Hier sind Zielgruppen im Überblick:
- Spieler mit ersten Anzeichen. Menschen, die merken, dass ihr Spielverhalten entgleitet oder zur Belastung wird, finden hier niedrigschwellige Selbsttests und Gesprächsangebote.
- Personen mit bereits entwickelter Sucht. Wer tief im problematischen Spielverhalten steckt, erhält Zugang zu professioneller Beratung, psychosozialer Begleitung und Informationen zu Therapieformen.
- Angehörige und Freunde von Betroffenen. Die Plattform bietet spezielle Hilfen für Partner, Eltern oder Freunde, die unter der Spielsucht eines nahestehenden Menschen leiden.
- Fachkräfte aus Pädagogik, Medizin, Recht und Medien. Lehrer, Ärztinnen, Juristen oder Journalistinnen finden Materialien, Schulungen und Handlungsempfehlungen für die Präventionsarbeit und sachliche Berichterstattung.
- Glücksspielanbieter und Werbetreibende. Für Betreiber und Agenturen gibt es Hinweise zur Einhaltung gesetzlicher Standards, zum Spielerschutz und zu verantwortungsbewusster Werbung.
Alle Angebote von „Bundesweit gegen Glücksspielsucht“ stehen jeder Person offen — unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft oder Wohnsitz. Es gibt keine formellen Zugangsbeschränkungen. Der Weg zur Hilfe beginnt oft mit einem anonymen Test oder einem ersten Gespräch — und genau hier setzt die Plattform an: unkompliziert, empathisch und professionell.
Kontakt und weitere Informationen
Wenn Sie oder jemand in Ihrem Umfeld Unterstützung im Umgang mit Glücksspielsucht benötigen, bietet die Plattform „Bundesweit gegen Glücksspielsucht“ umfassende und leicht zugängliche Kontaktmöglichkeiten. Hier ist die Tabelle:
Kontaktmöglichkeit | Details |
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Website | |
Telefonberatung (BIÖG) | 0800 1 37 27 00 (kostenfrei & anonym) |
Beratungszeiten | Montag–Donnerstag: 10–22 Uhr, Freitag–Sonntag: 10–18 Uhr |
Online-Beratung | |
Beratung in Gebärdensprache | |
Beratung in anderen Sprachen |
|
Telefonseelsorge (24/7) | 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 (kostenfrei & anonym) |
Sucht & Drogen Hotline | 01806 313031 (0,20 €/Anruf aus dem Festnetz) |
E-Mail-Kontakt |
Zögern Sie nicht, die verfügbaren Ressourcen zu nutzen. Ein erster Schritt kann ein anonymes Gespräch oder ein Selbsttest sein.
Fazit
Spielsucht zählt zu den ernsthaften Problemen. Sie beeinträchtigt das Leben der Betroffenen und belastet ihr Umfeld. Die Initiative „Bundesweit gegen Glücksspielsucht“ bietet konkrete Hilfe an. Zahlreiche Angebote erleichtern den Ausstieg aus riskantem Spielverhalten.
Hilfe lohnt sich — für sich selbst oder für Menschen im eigenen Umfeld. Ein anonymer Selbsttest kann den Anfang machen. Auch ein Gespräch mit einer Fachkraft schafft Klarheit. Niemand muss allein bleiben. Veränderung beginnt mit einem Schritt. Und dieser Schritt ist jederzeit möglich.